Eliminator 90R von Team Ejets
Text: Chris Abeln und Peter Kaminski
Test: Chris Abeln
Fotos: Chris Abeln, Uwe Kollig, Helmut Schuster
Team Ejets aus Österreich bietet schon seit einiger Zeit einen interessanten Trainer, bzw. Sport-Elektrojet an, der uns immer wieder durch positive Reaktionen auffiel. So haben wir uns an Chris Abeln gewandt, der den Jet bereits vor einiger Zeit gebaut hat und uns nun von seinen Erfahrungen berichtet.
Baukasten
Nach dem Öffnen des Baukastens kommen sauber gearbeitete GFK-Teile zum Vorschein. Hervorragend passgenaue Sandwich-Teile für Tragfläche und Leitwerk und CNC-gefräste Teile die qualitativ nicht hinter dem Rest zurückstehen. Alles sauber nach Baugruppen sortiert und in Tütchen verpackt.
Der Bausatz beinhaltet einen GFK-Rumpf mit schwarzer GFK-Kabinenhaube, Balsa/Styro-Flächen und die Höhenleitwerke. Die Randbögen und Nasenleisten sind bereits verklebt und teilweise verschliffen. Die Randbögen sind profiliert und müssen verrundet werden. Die Einlässe sind Tiefziehteile aus ABS. Das Höhenruder ist bereits mittig verklebt. Eine Klarsichthaube und Cockpit-Ausbau sind als Zubehör erhältlich. CNC-Sperrholzspanten und Akkubrett sind Bestandteil des Baukastens, wie auch die Höhenruderanlenkungen aus Karbonrohr. Ein Adapterring nach Wahl (Schübeler, WeMoTec oder AP900) liegt bei. Das einfache Schubrohr besteht aus PVC-Folie und eine Schneideschablone hierfür ist im Bausatz enthalten.
Bau
Zum Bau muss man eigentlich nicht viel erläutern. Die sehr ausführliche Anleitung mit vielen Fotos beantwortet alle offenen Fragen und geizt auch nicht mit Tips. Es passt alles hervorragend zusammen. Richtig aufpassen sollte man nur beim Einlaufkanal. Die ABS-Teile passen gut. Man sollten sie aber exakt nach Bauanleitung sorgfältig und verzugsfrei zusammengekleben, damit sie später sauber in das Modell passen. Es liegen zwei Einlaufringe bei, die mit dem Kanal verklebt werden und eine saubere Anformung für sämtliche gängigen 90-mm-Impeller haben.
Entgegen der Bauanleitung verwendete Chris hier allerdings Pattex-Kraftkleber statt dem vorgeschlagenem Sekundenkleber. Das Hereinfummeln der Kanäle war dann auch der schwierigste Bauabschnitt. Danach fallen die Holzteile zum Einbau eigentlich von alleine zusammen und die in der Anleitung angegebenen Ausschnitte passten auf den Millimeter.
Die Impeller- und Fahrwerksaufnahmen sind aus sauber gefrästen Holzteilen erstellt, die auch einer sehr simple aber sinnvolle Weise zusammengeleimt werden und saugend an ihre Plätze passen. Zwischen der Rumpfwand und dem Impellerspant war rundherum noch ein halber Millimeter Platz, den es braucht um das Teil exakt auszurichten und mit eingedicktem Harz zu verkleben.
Als Fahrwerk verwendete Chris das pneumatisches WeMoTec Mini 45 mit elektronischem Ventil. Die gefrästen Holzteile passen genau für die Mechaniken, so dass sich der Einbauort von alleine ergibt.
Die Rumpfklappe hinten kann man in zwei Versionen bauen. Eine große Klappe für das beiliegende Schubrohr oder eine kleine Klappe, wenn man selber ein Schubrohr aus Folie oder Ähnlichem wickeln möchte.
Chris entschied sich für die kleine Klappe und das beiliegende Schubrohr. Ja das geht ebenfalls, wenn auch mit ein bischen Gefummel beim Einbauen. Der kleine Klappenaussschnitt ist einfach hübscher und passen tut es wie gesagt auch.
Die Einbauorte für die Servos sind sehr sinnvoll gewählt. Die versteckt eingebaute Anlenkung für das Höhenruder ist eine prima Lösung. Auch hier passten die Teile einwandfrei, wenn man nach der Anleitung vorgeht. Damit man auch die gefrästen Einbaurahmen für die Querruderservos nutzen kann, sollte man die vorgeschlagenen Servos verwendet. Leider ist für den Druckbehälter des Fahrwerks nicht wirklich viel Platz vorgesehen. Ursprünglich wurde das Modell ja für den Betrieb ohne Einziehfahrwerk konstruiert.
Der Regler wird einfach auf dem Einlaufkanal befestigt.
Wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann ist unter dem Cockpit viel Platz für Akku und Empfänger.
Hier ein Foto vom Eliminator mit dem vorgesehenen Fahrwerk und den sehr liebevoll gemachten Radfelgen.
Flugpraxis
Ruderausschläge und Schwerpunkt können aus der Bauanleitung übernommen werden und sorgen für ein ausgewogenes Flugverhalten. Auch werden die Querruder als Landeklappen herunter gefahren. Den Schwerpunkt hat Chris nach dem Einfliegen nicht mehr verschoben.
Der Start erfolgte selbst mit 5 S auf Rasen unproblematisch. Eine Rollstrecke von ca 60 Metern ist ausreichend um sicher abheben zu können. Wenn das Modell mit dem 5-S-Setup Fahrt aufgenommen hat, ist es sehr dynamisches und zügiges Fliegen wird garantiert.
Die Flugeigenschaften sind als ausgewogen und gutmütig zu beschreiben. Das Modell fliegt alle ohne Seitenruder denkbaren Figuren sauber durch. Langsame und schnelle Rollen gehen sauber. Fliegt also wie auf der Schnur. Klingt abgedroschen - ist aber so. Das Modell weisst auch eine ausreichende Größe auf, so dass man nicht an der Sichtgrenze fliegen muss.
Die Landung gelingt mit laut Anleitung gesetzten Klappen sehr schön langsam mit leicht angehobener Nase. Mit Schleppgas kann der gewünschte Aufsetzpunkt gut angeflogen werden. Auch hier keine Probleme oder Überraschungen.
Fazit
Der Preis für die Katapult-Version ohne Fahrwerk liegt bei knapp unter 330 Euro. Nicht enthalten sind allerdings Kabinenhaube, Cockpitausbau und Schubrohr und Schubkanal. Hierfür sind noch mal ca. 100 Euro fällig. Die Fahrwerksspanten, Fahrwerk und Fahrwerksdrähte mit Räder und Alufelgen sowie Pneumatik-Set mit Druckflasche kosten ca. 370 Euro. Optional werden weiter noch Bremsen für das Hauptfahrwerk sowie ein Decal Set (Swiss Patrouille) angeboten. Das heisst zusammen also unter 800 Euro ohne Antrieb und Elektronik sowie Servos.
Für den Einstig in die 90er Klasse ein sehr gut geeignetes Modell das bei stärkerer Motorisierung auch keine Wünsche offen lässt. Ein sehr durchdachter Bausatz, der für Jet-Ein- und Umsteiger sowie versierte Piloten gleichermaßen geeignet ist, da er in der Basisversion ohne Fahrwerk sehr leicht gebaut werden kann.
Der Vorfertigungsgrad ist hoch, man sollte aber schon das ein oder andere Modell gebaut haben. Der Kanaleinbau ist ein wenig fummelig aber leicht zu bewerkstelligen. Die CNC Teile passen hervorragend und der Bausatz ist bis zur letzten beiliegenden Schraube gut durchdacht und macht beim Bauen und Fliegen viel Freude. Das Fahrwerk kann auch zu einem späteren Zeitpunkt leicht nachgerüstet werden, da die Teile ohne weiteres in den Rumpf beziehungsweise in die Flächen passen und ohne großen Aufwand einzubauen sind.
Technische Daten
Spannweite: 1,18 m
Länge: 1,18 m
Impeller: WeMoTec Midifan Pro
Motor/Akku
im Test : FUN 600-18 mit 5 S, 4.300 mAh LiPo
empfohlen: 6 bis 10 S Antrieb
Gewicht: 2,4 bis 3,5 kg mit Fahrwerk, je nach Antriebskonfiguration